1. internationale Bildhauerwerkstatt 2006 "Vom Block zur Skulptur"
04.09.2006 - 16.09.2006
Zu der 12-tägigen Bildhauerwerkstatt 2006 reisten 20 Bildhauer aus Polen, Tschechien und Deutschland an. Sie hatten zuvor Modelle und Skizzen eingereicht, die fast alle von den Organisatoren der Werkstatt gebilligt wurden.Der erste Tag war noch ausgefüllt mit der Wahl der Arbeitsplätze, dem Vororttransport der Steinblöcke und Holzstämme, dem sachgerechten Aufstellen derselben und der Errichtung der Wetterschutzzelte. Ein echtes Problem war der Transport eines 5 Tonnen schweren Pappelstammes aus Kamenz in den Steinbruch. Hätten sich die Stimmen des "Für" nicht gefunden, wäre die schöne, große "Nebelschützerin" von Olaf Klepzig nie geworden. Zwei Vorträge einheimischer Referenten zu sorbischen Sagengestalten und zur Geschichte des Steinbruchs Miltitz sowie der Besuch des Schausteinbruchs in Bischheim - Häslich stießen auf großes Interesse unter der Künstlerschaft. Täglich wuchs die Zahl der Besucher im Steinbruch (Einheimische, ehemalige Steinbrucharbeiter, Touristen, Schulklassen und Vereine).
Die Presse und regionale Fernsehanstalten gaben sich wahrlich "die Klinke in die Hand".Am 15. September präsentierten die Bildhauer offiziell ihre Kunstwerke. Im Anschluss trat das Sorbische Nationalensemble mit einem erfrischenden Programm vor ca. 350 Besuchern auf. Viele verweilten im Anschluss noch vor Ort, kulinarisch versorgt vom Nebelschützer Heimat- und Kulturverein und den fleißigen Mitarbeitern des Bauhofes.
Im nüchternen Resultat präsentierte die Vernissage den Besuchern 8 granitene Skulpturen, 7 Reliefarbeiten bzw. Skulpturen aus Sandstein sowie 8 Holzplastiken. Des Weiteren wurde die überdimensionale Metallplastik "Geschweißte Ortnung" von Prof. Sitte aus dem nahen Königsbrück durch den Meister Findeisen (Metallgestalter) und seine Lehrlinge nahe dem Autobahnzubringer (Kreuzung von S 100/ S 102) verschweißt und aufgerichtet.
Der beteiligte Bildhauer Thomas Reimann aus Dresden übernahm den Auftrag der Herausgabe eines Kataloges. Seiner Experimentierfreude ist es zu danken, dass eine Granitskulptur in Zusammenarbeit mit der Firma Ziesche aus Kamenz/ Wiesa entstand, deren Konturen (Gesicht) in einem Stück aus einem Granitblock gesprengt wurde.
Eine gleiche Arbeit ist den Organisatoren bisher nicht bekannt. Bei einem Treffen der Künstler mit dem Veranstalter im Oktober wurde eine Neuauflage der Werkstatt in 2007 vereinbart. Deren Schwerpunkte orientieren auf die Werkstoffe Granit und Holz, die vorrangige Einbindung tschechischer Künstler und die Unterwasserinstallation geeigneter Exponate unter Verwendung von Unterwasserstrahlern, dabei auf die Zusammenarbeit mit dem Tauchclub des Steinbruches setzend.